Dienstag, 9. Juni 2015

Mineralöl - Wirkstoffprofil

Was ist Mineralöl eigentlich?
Es handelt sich um ein klares, geruchloses Öl, welches aus Erdöl gewonnen wird. Es ist leicht in Kosmetika zu verarbeiten und lange haltbar. Zudem löst es so gut wie keine Allergien aus.

Wie wirkt Mineralöl?
Es bildet einen Film auf der obersten Hautschicht und dichtet diese somit ab (= okklusiver Effekt). Feuchtigkeit wird eingeschlossen, ohne die Poren zu verstopfen.
Außderdem werden zuvor aufgetragene Wirkstoffe in Seren etc. wunderbar auf der Haut gehalten. Selbst enthält Mineralöl nämlich keinerlei Vitamine etc., es fungiert als reines Schmiermittel.

Solltet ihr also eine Creme suchen, welche ohne vorherige Schritte, wie Toner, Seren, etc. auskommt, ist Mineralöl nicht die richtige Wahl für euch.

Warum hat Mineralöl so einen schlechten Ruf?
- Viele sind der Ansicht, Mineralöl würde ihre Haut unreiner werden lassen. Unter gewissen Umständen stimmt das auch. Enthält euer Gesichtspflegeprodukt nämlich außer dem Mineralöl noch reizende Inhaltsstoffe, werden diese unter dem Film mit eingeschlossen und haben somit freie Bahn, eure Haut so richtig schön zu irritieren. So kann es zu Pickeln, Mitessern und leichten Ausschlägen kommen. Verwendet ihr reizarme Pflege, ist diese Sorge aber unbegründet.
Ich persönlich lasse zum Beispiel meine Nase am Abend immer uneingecremt. Da ich vor allem dort sehr zu Unreinheiten neige, möchte ich dass die Stoffwechselprozesse (und mein BHA) gut arbeiten und dementsprechend den Dreck aus den Poren auch nach außen abtransportieren können.
- In Produkten mit Mineralöl werden immer wieder sogenannte aromatische Wasserstoffe gefunden. Diese sind potenziell krebserregend. Bisher konnte allerdings noch nicht nachgewiesen werden, dass diese tatsächlich in die Haut eindringen.
- Häufig fällt bei dem Thema Mineralöl auch der Begriff Abhängigkeit. In gewisser Weise ist dies sogar richtig. Wer hat es noch nicht erlebt, man verwendet lange Zeit einen bestimmten Lippenpflegstift, dessen Hauptinhaltsstoff Mineralöl ist, die Lippen sind babyweich. Lässt man ihn dann weg, hängen die Lippen sofort wieder in Fetzen. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: Unter dem letzten Punkt haben wir gelernt, dass Mineralöl alleine keine Pflegestoffe enthält, welche den Hautzustand langfristig verändern. Wird die Haut unter der okklusiven Schicht nicht mit Feuchtigkeit und anderen, guten Wirkstoffen versorgt, wird die abgedichtete Haut träge. So behält sie ihren schönen, weichen Zustand nur so lange bei, wie eben Mineralöl verwendet wird. Setzt man dieses dann ab, ist die Haut meistens sogar noch trockener als vorher. Dies hat aber nichts mit dem Inhaltsstoff Mineralöl, sondern mit der falschen weiteren Pflege der Haut zu tun.

Wie erkenne ich Mineralöl in meinem Produkt?
Da es verschiedene Arten von Mineralölen gibt, ist die Liste der Bezeichnungen diesmal etwas länger:
Mineral Oil, Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin, Vaseline

Wie ihr seht, besteht kein Grund Angst vor Mineralöl zu haben. Viele sehen es als eine Art Abfallprodukt der Erdölindustrie. Was genaugenommen nicht stimmt, das Öl wird schließlich so weit gefiltert, bis nur noch die sauberen Moleküle des Öls übrig bleiben. Das niedrige Allergierisiko und die Vorteile der Wirkungsweise überwiegen für mich. Gerade Produkte mit Mischungen aus Mineral- und Pflanzenölen sind in meinen Augen perfekte Bestandteile einer funktionierenden Hautpflegeroutine.

Alles Liebe, Rosalie

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